Theoretischer Hintergrund
Hier finden Sie einige kurze Erklärungen der im Projekt Schlag.fertig angewandten Theorien und Pädagogiken. Im Projekt sind diese Theorien mit einer unterschiedlichen Gewichtung vertreten.

Schlag.fertig baut auf dem Ansatz des Peer-Involvements auf. Hierbei handelt es sich um Ansätze, die Personen, welche mit der anvisierten Zielgruppe für ein Projekt gemeinsame Eigenschaften oder Lebensumstände teilen, einbeziehen und diese mitwirken lassen. Im Sinne von ‚Peer' kann es sich bei den Gemeinsamkeiten um ein ähnliches Alter, einen ähnlichen Rang oder eine vergleichbare Lebenssituation mit ähnlichen Bedürfnissen, Interessen und Erfahrungen handeln.
 
Zusätzlich verwirklicht das Projekt Aspekte des Empowerment-Ansatzes. Empowerment stellt ein Handlungskonzept dar, dessen zentraler Ausgangspunkt das grundsätzliche Vertrauen in die Stärken der Adressaten sozialer Arbeit ist. Empowerment orientiert sich an den Kompetenzen und Ressourcen der Individuen und stellt eine Abkehr von dem in der Sozialen Arbeit oft vorhandenen Defizitblick dar. Wesentliches Ziel ist die Erhöhung von Selbstbestimmung und Unabhängigkeit im Leben eines Menschen, wobei es darum geht, Möglichkeiten zur Selbstbestimmung zu schaffen und Partizipationsräume von Einzelnen und Gruppen zu erweitern.

 

Das Stichwort 'Evaluation' ist heute in der Pädagogik und Sozialen Arbeit weit verbreitet. Darunter wird der Versuch verstanden, mit wissenschaftlichen Mitteln Wissen über ein Projekt zu gewinnen; z.B.: „Wie funktioniert es in der Praxis? Und warum?" „Wo bestehen Schwierigkeiten?" und so weiter. Ziel ist häufig, die Projektarbeit weiter zu entwickeln oder zu messen, ob die Arbeit Erfolg hat.

In Partizipativer Evaluation tun sich alle Beteiligten - d.h. die Praktiker im Projekt, die Nutzer (Klienten oder Betroffenen) und die Experten (Wissenschaftler) - zusammen, bringen ihr jeweils verschiedenes Wissen ein und lernen dabei voneinander. Ziel ist vor allem die weitere gemeinsame Entwicklung der Arbeit des Projekts.

 

Konfrontative Pädagogik (KP) reagiert auf aggressives Verhalten, indem sie konsequent Grenzen zieht. Gleichzeitig ist sie aber auch verständnisvoll („empathisch"), das Motto lautet: "verstehen, aber nicht einverstanden sein". Aus Sicht der KP sind Jugendliche für ihre Taten verantwortlich, und werden von den Pädagogen mit ihrem gewalttätigen Verhalten konfrontiert. Schon auf aggressive ‚Kleinigkeiten' wird schnell reagiert, damit Großes erst gar nicht passiert.
Das Coolness-Training (CT) ist eine der Methoden der KP, in der die Teilnehmer in der Gruppe von- und miteinander lernen und dabei von Pädagogen geleitet werden. So werden pro-soziales Verhalten und Handlungsfähigkeit entwickelt, um weitere Gewalttätigkeit zu verhindern. KP und CT sind beruhen auf pädagogischen Theorien und sind wissenschaftlich untersucht.

 

Die Theorie des 'Career Counseling' - was soviel bedeutet wie 'Berufsberatung' - beinhaltet neben den eher klassischen Themen der Berufsberatung vor allem die individuelle Auseinandersetzung mit Wünschen und Erwartungen bezüglich der beruflichen Zukunft. Im 'Career Counseling' werden mehrere Einzelgespräche geführt, in denen ein 'Fahrplan' mit realistischen Perspektiven erarbeitet wird; dieser Fahrplan muss aber offen sein, für Neues, für neue Entwicklungen, die sich immer und zu jeder Zeit ergeben: wie hier z.B. die Teilnahme am Schlag.fertig-Projekt. Die professionellen MitarbeiterInnen des Schlag.fertig-Team werden die Jugendlichen intensiv bei ihrem schulischen und beruflichen Weg begleiten!


Das Projekt wird von MitarbeiterInnen der Universität zu Köln wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Mehr dazu unter Wissenschaftliche Begleitung.