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Aktion Mensch finanziert mit fast 150.000 Euro das Projekt schlag.fertig

Das Kölner Gewaltvorbeugungsprojekt schlag.fertig startet durch die Finanzierung von knapp 150.000 Euro der Aktion Mensch ab sofort in die aktive Phase. Es handelt sich hierbei um ein Peer-Projekt zur Gewaltvorbeugung von und für Jugendliche. Das Projekt realisiert Aspekte der Primär- und Sekundärprävention und betreibt aktiven Opferschutz. Ab sofort suchen wir männliche jugendliche Teilnehmer für das Projekt.

Das Gewaltpräventionsprojekt schlag.fertig arbeitet mit dem Ansatz des Peer-Involvements. Dieser Ansatz besagt, dass Jugendliche, die selbst Erfahrungen mit Gewalt gemacht haben, die kompetentesten und authentischsten Menschen sind, um anderen Jugendlichen dieses Thema näher zu bringen und präventive Botschaften glaubwürdig zu vermitteln. Im Bereich der Jugend- und Präventionsarbeit ist dieser Ansatz in vielen Projekten verwirklicht, da besonders Jugendliche für Botschaften von Gleichaltrigen oft viel empfänglicher sind, als von Erwachsenen.

Die Zielgruppe des Projektes schlag.fertig wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Zum einen gibt es eine Gruppe von männlichen Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren, die in der Vergangenheit durch gewalttätiges Verhalten aufgefallen sind und sowohl Erfahrungen als Opfer als auch als Täter haben und jetzt bereit sind, ihr Verhalten zu verändern und aus ihrer „Gewaltkarriere" auszusteigen. Diese Jugendlichen werden im Laufe des Projektes dazu befähigt, eigene Aktionen zur Gewaltprävention, z.B. in Schulen oder Jugendzentren, selbständig durchzuführen. Die Jugendlichen durchlaufen vorher ein eigens für sie konzipiertes Coolness-Training, in dem es um die Konfrontation mit eigenen Verhaltensweisen und Gefühlen und das Erlernen von Alternativen geht. Bei einem ergänzenden Outdoortraining geht es darüber hinaus unter anderem darum, Schwierigkeiten zu überwinden oder eigene Grenzen zu erkennen. Anschließend absolvieren die Jugendlichen eine Schulungsphase und entwickeln auf der Basis von Wissen über das Thema Gewalt und den eigenen Erfahrungen im Rahmen einer engen Betreuung durch Coaches eigene Aktionen zur Gewaltvorbeugung für andere Jugendliche, beziehungsweise Institutionen. Hier wird dann eine Vielzahl von Jugendlichen z.B. in Schulen oder Jugendzentren erreicht, welche die zweite Zielgruppe des Projektes darstellen.

Das Projekt wurde von einem multiprofessionellen Team unter Leitung von Dr. Dirk Rohr, Universität zu Köln, entwickelt. Die Jugend- und Behindertenhilfe Michaelshoven gGmbH hat als anerkannter Träger der Jugendhilfe die Trägerschaft für das Projekt schlag.fertig übernommen. Hierdurch und durch den engen Kontakt mit dem Jugendamt Köln und anderen Fachstellen ist eine umfassende Vernetzung mit bestmöglicher Nutzung aller Ressourcen für die jugendlichen Zielgruppen und größtmögliche Effektivität gewährleistet. Finanziert wird das Projekt größtenteils durch die Aktion Mensch.